Freitag, 7. November 2014

Wie Klopp sein Team aus der Krise führen kann?

Gala-Auftritte in der Champions League, Abstiegsgefahr in der Bundesliga: Borussia Dortmund wankt stark in seinen Leistungen, insgesamt verläuft die Saison für den BVB enttäuschend. Wie Klopp sein Team aus der Krise führen kann? 



Das sind 7 Tipps von Kübler an Jürgen Klopp und den BVB vor dem Bundesliga-Hit gegen Borussia Mönchengladbach an diesem Sonntag.


1. Aktive Emotionsregulierung: Häufig besteht bei Führungspersonen die Gefahr, dass man sich eine Krisensituation gar nicht zugestehen möchte. Dass man noch härter arbeitet - und es dabei übertreibt. Doch da muss man entgegenwirken. Im Fall von Jürgen Klopp heißt das: für eigene Entspannung sorgen, nicht nur an Fußball denken. Im Champions-League-Spiel gegen Galatasaray wirkte Klopp wesentlich ruhiger als sonst. Ein Fortschritt.


2. Tacheles reden, fokussieren und Sinn erzeugen: Ein Trainer sollte mit dem Team die Situation und die Konsequenzen reflektieren, also Fragen stellen: Warum spielen wir so, wie wir spielen? Welche Haltungen, Einstellungen und Glaubenssätze haben zu diesem Ergebnis geführt? Es geht darum, gemeinsam die limitierenden Faktoren zu erkennen - und diese dann zu eliminieren.


3. Szenarien durchdenken und eine Zielvision aufbauen: Eine Möglichkeit für den BVB könnte sein, in kleineren Schritten zu denken. Ein Spiel, ein Ziel: Zum Beispiel kein Gegentor im nächsten Spiel zu bekommen, oder selbst ein Tor in den ersten 20 Minuten zu erzielen. Eine gemeinsame Vision schafft Sinn und somit Motivation.


4. Verstärkte Kommunikation: Der Trainer sollte die Mannschaft noch stärker als bisher einbinden; vom Führungsteam (Sportdirektor etc.) Rückendeckung abholen, auch von (externen) Beratern Meinungen anhören, um die Krise zu bewältigen.


5. Auf Stärkenorientierung setzen, um positiv zu emotionalisieren: Raus aus der Falle negativer Gefühle - und hin zum positiven Denken. Das heißt aber nicht, dass man nur noch auf Offensivfußball setzt, nur über Emotionen kommt. Sowohl an den Stärken als auch an den Schwächen arbeiten, aber immer mit positiver Einstellung und im Bewusstsein der eigenen Qualität.


6. Innovation und Lernen nutzen: Lernen findet nur im "space between" statt, d.h. zwischen Bekanntem und Neuem. Eine Möglichkeit ist deshalb, ungewohnte Techniken oder Spielmuster zu testen, raus aus der Komfortzone (etwa durch neue Spielzüge oder neue Positionen der Spieler).


7. Herstellen und Wiederherstellen von Vertrauen und Respekt: Vertrauen über einen Wertedialog schaffen und fragen: Welche Werte tragen uns eigentlich? Im speziellen Fall eines Fußballclubs heißt das also: Auf öffentliche Kritik am Mitspieler und Trainer verzichten, den mannschaftsinternen Regelkatalog beachten.

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