Gala-Auftritte in der Champions League,
Abstiegsgefahr in der Bundesliga: Borussia Dortmund wankt stark in
seinen Leistungen, insgesamt verläuft die Saison für den BVB
enttäuschend. Wie Klopp sein Team aus der Krise führen kann?
Das sind 7 Tipps von Kübler an Jürgen Klopp und den BVB vor dem Bundesliga-Hit gegen Borussia Mönchengladbach an diesem Sonntag.
1.
Aktive Emotionsregulierung: Häufig besteht bei Führungspersonen die
Gefahr, dass man sich eine Krisensituation gar nicht zugestehen möchte.
Dass man noch härter arbeitet - und es dabei übertreibt. Doch da muss
man entgegenwirken. Im Fall von Jürgen Klopp heißt das: für eigene
Entspannung sorgen, nicht nur an Fußball denken. Im
Champions-League-Spiel gegen Galatasaray wirkte Klopp wesentlich ruhiger
als sonst. Ein Fortschritt.
2. Tacheles
reden, fokussieren und Sinn erzeugen: Ein Trainer sollte mit dem Team
die Situation und die Konsequenzen reflektieren, also Fragen stellen:
Warum spielen wir so, wie wir spielen? Welche Haltungen, Einstellungen
und Glaubenssätze haben zu diesem Ergebnis geführt? Es geht darum,
gemeinsam die limitierenden Faktoren zu erkennen - und diese dann zu
eliminieren.
3. Szenarien durchdenken und
eine Zielvision aufbauen: Eine Möglichkeit für den BVB könnte sein, in
kleineren Schritten zu denken. Ein Spiel, ein Ziel: Zum Beispiel kein
Gegentor im nächsten Spiel zu bekommen, oder selbst ein Tor in den
ersten 20 Minuten zu erzielen. Eine gemeinsame Vision schafft Sinn und
somit Motivation.
4. Verstärkte
Kommunikation: Der Trainer sollte die Mannschaft noch stärker als bisher
einbinden; vom Führungsteam (Sportdirektor etc.) Rückendeckung abholen,
auch von (externen) Beratern Meinungen anhören, um die Krise zu
bewältigen.
5. Auf Stärkenorientierung
setzen, um positiv zu emotionalisieren: Raus aus der Falle negativer
Gefühle - und hin zum positiven Denken. Das heißt aber nicht, dass man
nur noch auf Offensivfußball setzt, nur über Emotionen kommt. Sowohl an
den Stärken als auch an den Schwächen arbeiten, aber immer mit positiver
Einstellung und im Bewusstsein der eigenen Qualität.
6.
Innovation und Lernen nutzen: Lernen findet nur im "space between"
statt, d.h. zwischen Bekanntem und Neuem. Eine Möglichkeit ist deshalb,
ungewohnte Techniken oder Spielmuster zu testen, raus aus der
Komfortzone (etwa durch neue Spielzüge oder neue Positionen der
Spieler).
7. Herstellen und Wiederherstellen
von Vertrauen und Respekt: Vertrauen über einen Wertedialog schaffen
und fragen: Welche Werte tragen uns eigentlich? Im speziellen Fall eines
Fußballclubs heißt das also: Auf öffentliche Kritik am Mitspieler und
Trainer verzichten, den mannschaftsinternen Regelkatalog beachten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen