Der verlorene Sohn ist zurück: Shinji Kagawa verlässt Manchester United
und unterschreibt einen Vier-Jahres-Vertrag beim BVB. In Dortmund
erwartet ihn ein Willkommens-Orkan der Fangemeinde.
Ob Kagawa, um dessen Rückkehr sich Dortmund seit April 2013
bemüht hatte, als Mario Götzes Wechsel zum FC Bayern bekannt wurde,
tatsächlich ein Transfer-Schnäppchen ist, muss sich allerdings erweisen.
In Manchester kam der 25-Jährige weder unter Ferguson noch unter dessen
Nachfolgern David Moyes, Ryan Giggs und inzwischen Louis van Gaal zum
Zuge. Schon im Sommer 2013 hatte Kagawa in
einem Interview in Japan angekündigt, er wolle "eines Tages nach
Dortmund zurück", wenn der BVB ihn noch haben wolle. Trainer Jürgen
Klopp, ebenso erklärter Kagawa-Fan wie der BVB-Anhang insgesamt,
jammerte in Interviews mit englischen Zeitungen, dass er "heulen" könne,
wenn er sehe, wie "einer der besten Zehner der Welt" in Manchester auf
der Bank oder auf den Außenpositionen versauere.
Kagawa ist nach Nuri Sahin bereits der zweite Profi, den der BVB nach
einem von Problemen beladenen Auslands-Abenteuer zurückholt. In Dortmund
wird bereits geraunt, dass Mario Götze der nächste sein könnte, der
sein Experiment in fremder Umgebung abbricht und in das vergleichsweise
sanfte Biotop um Jürgen Klopp
zurückkehrt. Ähnlich wie Kagawa und Sahin (Real Madrid, FC Liverpool)
tut sich auch Götze auswärts offenbar schwerer als vorher in Dortmund.
Kagawa war mit Dortmund Meister (2011, 2012) und Pokalsieger (2012).
Er soll in Manchster
satte acht Millionen Euro Gehalt im Jahr verdient haben. In Dortmund
wird er zwangsläufig auf die Hälfte verzichten müssen, um ins Gefüge zu
passen. Dafür dürfte der Japaner blendend zu der Asien-Werbung passen,
die der BVB gerade forciert. Ob der kurvengängige Kagawa an alte Zeiten
anknüpfen kann, wird unterschiedlich eingeschätzt. Dortmund spielt heute
rasanter als vor zwei Jahren. Auf Kagawas Position hat sich
Nationalspieler Marco Reus etabliert, der vor zwei Jahren aus
Mönchengladbach nach Dortmund zurückgeholt worden war. Auch Sahin tut
sich mit dem Tempofußball des aktuellen BVB oft schwer.
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